Am 18.05.2019 fand die diesjährige Mitgliederversammlung in Würzburg statt.

Der Vorstand begrüßte im großen Hörsaal im Universitätsklinikum Würzburg die insgesamt 32 angereisten Mitglieder. Eröffnet wurde der offizielle Teil der Mitgliederversammlung durch Dominik Biehler (3. Vorsitzender), der den Jahresbericht vortrug und grafisch die Mitgliederentwicklung veranschaulichte. Im Jahr 2018 wuchs der Verein um 44 neue Mitglieder auf nun ingesamt 162 Mitglieder.

Der Verein trug im vergangenen Jahr einen großen Beitrag zur zahnmedizinischen Versorgung in den Entwicklungsländern Madagaskar und Malawi bei. Die visierten Ziele, zahnbezogene Schmerzen in zahnmedizinisch unterversorgten Regionen Afrikas zu lindern und über Mundgesundheit in Schulen aufzuklären, wurden im vergangenen Vereinsjahr durch acht Auslandseinsätze verfolgt.

Weiterhin wurden am Vormittag Berichte des Vereinskassiers Matthias Schmitt und stellvertretend für die Kassenprüferin vorgetragen.

Die Vereinsgründer und langjährigen Vorstandsmitglieder Dr. Anja Biehler (2. Vorsitzende) und Dominik Biehler (3. Vorsitzender) traten nicht mehr zu Wahl an. Als Nachfolger wurden Miriam Markfort (2. Vorsitzende) und Marie-Luise Steinborn (3. Vorsitzende) einstimmig von den Mitgliedern gewählt. Dominik und Anja haben für den Verein intensive Arbeit verrichtet. Mit ihrem vielseitigen Engagement und ihren zahlreichen Ideen prägten sie im Wesentlichen die Vereinsstrukturen. Dafür gebührt Ihnen große Dankbarkeit!

Seit 2018 existiert vereinsintern ein Mentoringprogramm, das zur Verbesserung der Kommunikation während der Einsatzplanung und Betreuung der Einsatzleistenden eingeführt wurde. Dominik Biehler warb für das etablierte Modell.

Im Anschluss präsentierte Therese Nordmann ihren nachhaltigen Konzeptentwurf „Bambuszahnbürsten in Madagaskar“.

Vor der Mittagspause positionierten sich alle Mitglieder zum traditionellen Gruppenfoto auf den Kliniktreppen. Bei einem bunten Mittagsbuffet aus mitgebrachten Speisen wurden Erlebnisse ausgetauscht und Interessenten hilfreiche Tipps für den bevorstehenden Einsatz mitgegeben.

Am Nachmittag wurden von den Einsätzen des vergangenen Vereinsjahres in Bildervorträgen berichtet. Dabei imponierten farbintensive afrikanische Motive und spannende Erzählungen. Weiterhin wies Jennifer Greule in die soziale Netzwelt ein und trug Möglichkeiten und Grenzen der sozialen Netzwerke vor. Planet Action ist seit 2018 in den sozialen Medien Facebook und instagram vertreten. Abschließend bedankte sich der Vorstand bei allen Angereisten, die auf unterschiedliche Weise die Veranstaltung mitgestaltet haben und freut sich auf weitere Zusammenarbeit im neuen Jahr.

> Bilder von der MGV <

Das Team April Madagaskar 2019 ist gerade wohlbehalten von ihrem zweiwöchigen Hilfseinsatz zurückgekehrt. Mit drei ZFAs und fünf Zahnärztinnen und Zahnärzten war das Team bestens zusammengestellt. Zudem kam eine neue chirurgische Absauganlage zum Einsatz. Es war bereits der zweite Einsatz von Planet Action in Madagaskar in diesem Jahr. Dieses Mal brachte das Team zahnärztliche Hilfe in die Einrichtung Soltéc in der Hauptstadt Antananarivo und in die ländliche Gemeinde Fandriana, die etwa 300 Kilometer südlich der Hauptstadt liegt. Gerade in den ländlichen Gebieten ist die zahnmedizinische Versorgung der Bevölkerung leider sehr schlecht und es gab einen großen Andrang an Patienten zu bewältigen. Insgesamt behandelte das Team knapp 500 Patienten und zog knapp 1600 zerstörte Zähne. Zahnbürsten und Zahnpasten sind in Madagaskar für die durchschnittliche Bevölkerung sehr teuer. Daher wurden diese aus Deutschland eingeführt und kostenlos verteilt. Zudem wurden die Menschen vor Ort darin geschult, richtig Zähne zu putzen, um ein besseres Bewusstsein für gute Mundhygiene zu schaffen.

Zeitungsartikel einer madagassischen Zeitung ins Deutsche übersetzt:

Während von der Weltgesundheitsorganisation 1 Zahnarzt pro 1500 Einwohner gefordert wird, beträgt der Anteil in Madagaskar 1 Zahnarzt pro 30.000 Einwohner. Während in der Auftragstabelle 1.214 Zahnärzte eingetragen sind, sind davon bereits einige tot und andere nicht mehr im Amt. 763 davon sind tatsächlich in der Praxis tätig, wie von Isabelle Rabenanahary, Präsidentin der Zahnärztekammer in Madagaskar, angeben wird. Dieser Zahnärztemangel ist ein Grund für die Existenz von Pseudo-Zahnärzten, Personen, die keine Ausbildung auf dem Gebiet der Zahnheilkunde erhalten haben. In den letzten Jahren wurden zwölf von ihnen aufgedeckt und fünf vor Gericht gebracht. Einige wurden zu Haftstrafen verurteilt, während andere freigelassen wurden.

Wir dürfen die Mundgesundheit nicht vernachlässigen, solche Nachlässigkeit kann andere Probleme verursachen, die mit dem Sehvermögen, dem Herz, dem Gelenk oder der Leber zusammenhängen. Am 18. und 19. April 2019 trafen sich madagassische Zahnärzte zu den Nationalen Tagen der Odonto-Stomatologie in Pavé Antaninarenina. Eine Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen und die Schwierigkeiten zu diskutieren, mit denen die Zahnärztekammer konfrontiert ist. Dr. Vincent Rakotoarison, Direktor des Kampfes gegen übertragbare Krankheiten, betont, dass Anstrengungen unternommen werden, um die Gesundheitseinrichtungen auf einen besseren Standard zu bringen.

Quelle: http://matv.mg/sante-1-dentiste-pour-30-000-habitants/

Im Rahmen der Internationalen Dental-Schau (IDS) in Köln fand am 15.03.2019 die Konferenz der zahnärztlichen Hilfsorganisationen statt, die alle zwei Jahre durch die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) ausgerichtet wird. Zahlreiche im In- und Ausland tätige zahnärztliche Hilfsprojekte tauschten sich hier zu verschiedenen Themen des zahnärztlichen Ehrenamtes aus. Zwei unserer Mitglieder waren auch dabei, um ihren Beitrag und ihren Teil zum Gelingen des Treffens beizutragen.

Link zum Artikel in der zm: https://www.zm-online.de/news/gesellschaft/helfen-und-heilen-gehoeren-zusammen

Wiederholungstäter #4 – Michael Rumpf

In einem halben Jahr ist es wieder soweit: Ich starte im August mit einer Gruppe von jungen zukünftigen Kolleginnen und Kollegen nach Madagaskar zu einem erneuten zahnärztlichen Hilfseinsatz unter der bewährten Organisation Planet Action. Warum wird man zum „ Wiederholungstäter“ und nimmt  Mühen und Zeit für solch eine Hilfsaktion auf sich?

Madagaskar ist eines der ärmsten Länder der Welt und die gesundheitliche Versorgung besonders im zahnärztlichen Bereich ist äußerst schlecht. Dabei bietet Madagaskar eine überbordende Fülle von traumhaften Landschaften und eine liebenswerte Art der sympathischen Einwohner, die trotz der Armut eine Fröhlichkeit und innere Gelassenheit ausstrahlen. Obwohl das Land von vielen Organisationen finanziell unterstützt wird, kommen gerade in ländlichen Regionen diese Mittel kaum an. Die Zahngesundheit der Bevölkerung ist durch die kariogene Ernährung und die nicht vorhandene Versorgung bisweilen erschreckend. Der Sanierungsbedarf ist riesig und die Zahl der Patienten groß. Deshalb ist ein Einsatz unter diesen Umständen zwar eine Herausforderung, aber er bringt nicht nur eine echte Hilfeleistung für die Menschen, sondern ist für die Teilnehmer eine Lebenserfahrung, die einem wohl für immer in Erinnerung bleibt. Die Dankbarkeit der Patienten ist riesig und die Erfahrungen, die man in der Einsatzgruppe sammelt, sind nicht nur für die "Jungen" von größter Nachhaltigkeit und ein gutes Rüstzeug vor allem für die chirurgische Behandlung in der Praxis. Auch die Eindrücke von dem faszinierenden Land mit seinen Traumstränden und einer beeindruckenden Flora und Fauna gehören zu den unvergesslichen Erlebnissen eines solchen Einsatzes. Hierfür bleibt immer etwas Zeit bzw. werde ich dieses Mal ein paar Urlaubstage zusätzlich einplanen. Als älterer Kollege hat mich auch besonders gefreut, dass wir mit unserem zahnärztlichen Nachwuchs auf diese Weise einen intensiven Erfahrungsaustausch pflegen und für die weitere berufliche Tätigkeit mit gut gemeinten Ratschlägen gerne zur Stelle sein können.

Ich würde mich freuen, wenn viele erfahrene Kolleginnen und Kollegen diesem Beispiel folgen und die Idee und den Einsatz von Planet Action unterstützen.

Unser erster Einsatz im Jahr 2019 ist gerade voll im Gange. An insgesamt drei Schulen in Madagaskar arbeitet unser aktuelles Team. Die erste Schule befindet sich in der Hauptstadt Tana , die zweite in Andasibe und die dritte in Ambalavao. Das insgesamt neunköpfige Einsatzteam arbeitet auf Hochtouren, um möglichst vielen Kindern eine zahnärztliche Behandlung zu ermöglichen und viel Gruppenprophylaxe und Aufklärungsarbeit zu leisten. An dieser Stelle möchten wir uns für euer Engagement und Herzblut bedanken! Habt noch eine tolle Zeit!

Mit einem Madagaskar Hilfseinsatz wurde im Frühjahr 2015 der Grundstein für Planet Action gelegt. Seitdem erobert unsere Organisation Jahr für Jahr die ostafrikanische Insel und reist an immer entlegenere Ecken des Landes, damit immer mehr der 26 Mio. Einwohner von unserer Behandlung profitieren können. Madagaskar ist ein sehr großes Land und damit unsere Teams nicht unnötig viel Zeit mit Transportwegen verbringen müssen, haben wir mittlerweile zwei feste Materiallager vor Ort, die gezielt angesteuert werden können und von denen aus das Abenteuer Hilfseinsatz starten kann. Beide Materiallager werden ab 2020 von mir, Therese Nordmann, von Deutschland aus betreut. Ich bin im Mai 2018 für einen Hilfseinsatz nach Madagaskar geflogen und war so begeistert, dass ich von Deutschland aus für Planet Action weiter aktiv bleiben möchte. Und das tue ich nun in Form der Materialmanagerin für die beiden Materiallager auf der Insel. Unser Team hat damals das erste Materiallager in der Hauptstadt Antananarivo, unweit vom Flughafen angesteuert. Bei der Einrichtung Soltec des Deutsch-Madagassischen-Vereins Esslingen kommen einige Koffer und Kisten mit zahnärztlichen Instrumenten, Verbrauchsmaterialien, Arbeitskleidung und sogar einer mobilen Einheit unter. Von hier aus sind wir, sowie auch alle Einsatzteams, die den nördlichen Teil der Insel bereisen, gestartet. Das zweite Materiallager befindet sich in der Schule Marillac in Fort Dauphin im Süden und wird folglich angesteuert, wenn die Gruppen im Süden unterwegs sind. Nach getaner Arbeit findet das Instrumentarium dann wieder den Weg zurück zum Lager. Hier müssen die Teilnehmer dann alles nochmal ganz genau durchzählen und sauber verstauen. Mit der Inventur wird jeder Hilfseinsatz abgeschlossen. Die Listen werden dann abschließend wieder an mich weitergeleitet und ich bereite anhand dieser die Materialbeschaffung für das nächste Einsatzteam vor.

Wiederholungstäter #3 – Hans Lohr

Die Frage: Warum beteilige ich mich wieder bei einem Hilfseinsatz in Malawi?

Meine Antwort:

  • weil ich aus eigener Erfahrung weiß, dass Hilfe dort dringend benötigt wird
  • die Menschen sich keine zahnärztliche Behandlung leisten können und das bei einer Zahnarztdichte von 1 : 450 000
  • weil ich denke, dass es nach Beendigung meiner Praxistätigkeit eine gute Idee ist, für den (Un-)Ruhestand, unentgeltlich Menschen zu helfen, die es in ihrem Leben nicht so gut haben
  • weil der Einsatz durch Planet Action perfekt vorbereitet und durchgeführt wurde.
  • und ich nicht weiß, wie man es besser machen könnte

Wiederholungstäter #2 – Angie Lohr

Als wir unseren ersten Einsatz in Malawi antraten, wussten wir noch nicht, wie sehr uns die Arbeit mit Menschen, die noch nie in ihrem Leben einen Zahnarzt gesehen hatten und seit Jahren mit Schmerzen lebten, beeindrucken würde. Wir können uns ja gar nicht vorstellen, welche Hilfe das für die Leute bedeutet, und die Freude der Menschen gab uns jeden Tag neue Befriedigung. Die Organisation von Planet Action war perfekt, alle wichtigen Utensilien waren vorhanden, und alle Beteiligten und auch das Krankenhausteam  waren supernett, sodass es ein zwar anstrengendes (so viele Patienten!), aber rundum tolles Erlebnis war.

Und weil wir gesehen haben, dass tatsächlich jeder Cent in das Projekt geht, möchten wir wieder mit Planet Action auf einen neuen Einsatz gehen.

Im August 2017 nahm ich als damalige Zahnmedizin Studentin an einem ehrenamtlichen Hilfseinsatz zusammen mit anderen Studenten und Zahnärzten teil. Diese vier Wochen waren für mich mit sehr vielen unglaublich positiven, lehrreichen und bewegenden Momenten verbunden. Kurz gesagt: Der Einsatz war für unser Team ein voller Erfolg! Aus diesem Grund stand für mich schon während des Einsatzes fest, dass ich mich definitiv auch weiterhin als „aktives“ Mitglied von „Planet Action - Helfende Hände e.V.“ engagieren will. Nach dem Einsatz begann ich dann als „Mentorin“ für zukünftige Teams tätig zu werden. Hier bringe ich meine bereits gesammelten Erfahrungen ein, behalte den Überblick über den zeitlichen Ablauf der Einsatzplanung und stehe dem Team mit Rat und Tat zur Seite. So betreue ich aktuell mit dem Team „Madagaskar 08/2019“ meinen zweiten Einsatz als Mentorin. Es freut mich sehr, dass es mir nun möglich ist, trotz gerade begonnener Assistenzzeit, weiterhin indirekt an den Einsätzen von Planet Action teilzuhaben. Es macht Spaß, mit anderen engagierten und interessierten Menschen zusammen zu arbeiten und dem neuen Team tatkräftige Unterstützung zu bieten, wie auch einfache Fragen jederzeit lösen zu können. Meiner Meinung nach ist die noch junge Aufgabe der „Mentoren“ bei Planet Action die ideale Möglichkeit, das noch unerfahrene, aber voll motivierte Team zu unterstützen. Außerdem wird Vereinsmitgliedern die Möglichkeit gegeben, über den vergangenen eigenen Einsatz hinaus, eine sinnvolle Aufgabe im Verein zu übernehmen. So können zukünftige Teams ihre Einsätze noch konstruktiver planen und die Einsätze können, falls nötig, effektiv verbessert werden.

Wiederholungstäter #1 – Verena Clausen

Und wieder einmal geht es los! Die Vorfreude auf den nächsten Einsatz steigt, dieses Mal geht es nach Madagaskar! Nachdem ich Anfang 2018 für meinen ersten Einsatz nach Malawi flog, habe ich mich direkt wieder dazu entschlossen, bei einem zahnärztlichen Einsatz mitzumachen und das definitiv wieder mit Planet Action! Durch die Mitgliederversammlungen stehe ich in gutem persönlichen Kontakt zum Vorstand und auch jedem anderen einzelnen Mitglied, das eine spezielle Aufgabe übernommen hat in unserem immer noch jungen und aufstrebenden Verein! Die Kommunikation klappt schnell und direkt und die Gespräche sind freundschaftlich, sodass auch mal persönliche Dinge beredet werden. Diese Vertrautheit wirkt sich auch unheimlich positiv auf die Vorbereitung und Organisation des Einsatzes selbst aus.

In Madagaskar war ich allerdings noch nie und deshalb ist es auch für mich wieder neu und anders in der Vorbereitung bzw. in dem, was unser Einsatz von uns verlangt. Wir werden dieses Mal Einsatzorte ansteuern, die zuvor von noch keinem Planet Action Team besucht wurden – deshalb alleine ist es schon spannend!

Die Erfahrung einen Hilfseinsatz mitzumachen kann ich jedem Menschen, der etwas bewegen möchte oder angetan ist von der Idee, seinen Teil zu mehr Aufklärung und aktiver Behandlung im Gesundheitswesen in Entwicklungsländern beizutragen, nur ans Herz legen. Am Ende ist es eine Zeit, die man nicht mehr vergisst und in der man auch selbst unheimlich viel lernt!

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