Leider sind Pestausbrüche in Madagaskar keine Seltenheit, sondern kommen fast jährlich vor. In diesem Jahr ist die Situation besonders schlimm. Während in früheren Jahren lediglich entlegene Landesteile betroffen waren, sind 2017 auch größere Städte betroffen. Der Schulunterricht wurde vielerorts abgesagt und öffentliche Versammlungen sind mittlerweile verboten. Normalerweise handelt es sich um Infektionen der Beulenpost, welche mit gewöhnlichen Antibiotika geheilt werden können. In diesem Jahr tritt jedoch hauptsächlich die Lungenpest auf, die schneller und heftiger als die Beulenpest verläuft und in vielen Fällen innerhalb von 24 Stunden tödlich endet.

Die Nachrichten haben uns sehr betroffen gemacht, da die Pest eine „Krankheit der Armut“ ist und durch unhygienische Lebensverhältnisse mitverursacht wird, die wir in unserer westlichen zivilisierten Welt nicht mehr kennen. Es bestätigt uns leider darin, dass Madagaskar als eines der ärmsten Länder der Welt dringend Verbesserungen im Gesundheitswesen benötigt. Mit unseren Hilfseinsätzen wollen wir speziell in Bereich der Zahnmedizin eine Verbesserung der Situation herbeiführen.

Leider ist die Situation so, dass die Lungenpest durch Tröpfcheninfektion übertragen wird. Der enge Kontakt zu den Menschen bei den zahnmedizinischen Behandlungen birgt daher ein großes Ansteckungsrisiko. Nach Rücksprache mit unseren Kontaktpersonen vor Ort und in Deutschland ansässigen Tropenmedizinern hat sich das Einsatzteam in Absprache mit dem Vereinsvorstand schweren Herzens gegen die Durchführung des geplanten Einsatzes 11/2017 entschieden. Das Risiko sich zu infizieren ist in der aktuellen Situation einfach zu hoch.

Zitate von Tropenmedizinern:

„Da Sie als Zahnarzt Team mit offenen Mündern zu tun haben und damit die Ansteckungsgefahr bezüglich Lungenpest deutlich erhöht ist, würde ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt dringend davon abraten!“

„Es ist zu hoffen, dass in drei Monaten die Pest überwunden ist und sie dann ohne Probleme und Gefahren Ihre Arbeit wieder aufnehmen können.“

Wir hoffen, dass sich die Situation für die Bevölkerung bald verbessert und unsere Einsätze in 2018 wie geplant stattfinden können!

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